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Frederik


Wir sind im Frühling 2014 von Wien (2. + 9. Bezirk) in das Elternhaus meiner Lebensgefährten im Burgenland (Bezirk Mattersburg) gezogen. Wir wollten mit unserem Welpen gegen Ende unserer Studienzeit wieder zurück aufs Land ziehen (wir sind beide in Gemeinden mit weniger als 1000 Einwohnern aufgewachsen).

Für mich war das Leben in der Großstadt während des Studiums eine Notwendigkeit und kein Wunsch. Meine Erwartungen an das Landleben basierten auf meinen Erfahrungen und waren ganz pragmatischer Natur. Wichtig war mir vor allem wieder schnell im Wald, auf Feldwegen, etc. gehen zu können, ohne vorher und nachher eine halbe Stunde mit den Öffis zu fahren. Außerdem wollte ich wieder Himmel und den Horizont sehen können, wenn ich aus dem Fenster schaue.

Dadurch, dass ein Großteil der Familie meiner Lebensgefährtin im Ort wohnt und vorhandene Freund*innen ebenfalls in der näheren Umgebung wohnen, ist es uns nicht schwer gefallen uns einzuleben. Durch die Hundeschule mit unserem Welpen kam ich zudem auch bald mit weiteren Menschen aus der Umgebung in Kontakt.

Ich erinnere mich jedenfalls noch gut an den ersten Besuch beim Greissler, da alle im Geschäft nur kroatisch miteinander gesprochen haben. Wenngleich es im ersten Moment ungewohnt für mich war, die Mitmenschen nicht zu verstehen, so fand ich es in der Folgezeit umso spannender mehr über die Geschichte unseres Dorfes und die Hintergründe der zweisprachigen Ortstafel zu erfahren.
Unsere Gemeinde besteht aus vielen Zugereisten und ist meiner Einschätzung nach kaum konservativ, weshalb mir (als Ausländer ohne österreichische Staatsbürgerschaft) nie das Gefühl vermittelt wurde ausgeschlossen zu werden oder nicht willkommen zu sein.

Da ich in einer sehr bewaldeten Mittelgebirgsregion aufgewachsen bin, war die ungewohnte Landschaft und der geringe Waldanteil im Burgenland das, womit ich zu Beginn am meisten Schwierigkeiten hatte. Im Nachhinein genieße ich die landschaftliche Vielfalt der Kulturlandschaft und schätze die Besonderheiten die das Aufeinandertreffen von 3 Klimazonen mit sich bringt.

Ursprünglich hatten wir die Wohnsituation im Elternhaus nur als Zwischenstation geplant und lebten ziemlich genau ein ganzes Jahr zwischen unausgepackten Umzugskartons. Da das Zusammenleben im Mehr-Generationen-Haushalt aber immer sehr harmonisch verlief und das Obergeschoss alle Anschlüsse für einen Ausbau zu einer eigenständigen Wohnung bot, haben wir uns im zweiten Jahr entschlossen die Wohnung auszubauen.

Durch diesen Entschluss und das folgende Einrichten der Wohnung sind wir dann entgültig angekommen. Ich arbeite in Wien, weshalb ich noch immer relativ viel in der Großstadt bin und genieße es trotz langer Arbeitswege zumindest den Feierabend am Land zu verbringen.